B. In gewöhnlichem Kostüm



Die sieben Wochentage

(Darzustellen von sieben jungen Mädchen.)

Melodie: "Wenn ich komm, wenn ich komm, etc."

Chor.

Schöne Zeit, schöne Zeit, wenn der Brautkranz grünt,
Brautkranz grünt,
O Zeit der süßen Lust!
Schöne Zeit, schöne Zeit, o mit Seligkeit, Seligkeit
Erfüllst du jede Brust.
Dich zu feiern stehn wir hier bereit,
Dich grüßen wir voll Lust;
Schöne Zeit, schöne Zeit, ja mit Seligkeit, Seligkeit
Erfüllst du jede Brust.

Der Sonntag.

(Tritt vor und spricht.)

Wir stellen hier in buntem Chor
Die sieben Wochentage vor;
Was jeder Tag Euch künftig soll bescheren,
Das mögt Ihr jetzt aus unserm Munde hören.

Ich bin der Sonntag. Eine stete Sonne
Des Glückes strahl auf Euch herein;
Lebt froh dahin in Eintracht und in Wonne,
Die Euch der Himmel ewig mag verleihn.
Und so wie dieser Myrtenkranz
Hier blüht in frischem Grün,
So mögen Eure Tage ganz
In Lust und Lieb' erblühn

(Sie überreicht der Braut einen Myrtenkranz.)

Der Montag.

Ich, Montag, trete jetzt herzu,
Und wollt' Euch das nur sagen:
Es herrsche stets die schönste Ruh
In Euren Ehstandstagen.
In Eintracht und Zufriedenheit,
Mit Küssen und mit Scherzen -
So tretet stets die Woche an,
Das wünsch' ich Euch von Herzen.

Der Dienstag.

Der Dienstag tritt hervor und grüßt
Brautpaar und alle Gäste;
Was er glückwünschend sagen will,
Das hält er für das Beste.
Es mög' Euch dienstbar immer sein
Der kleine Gott der Götter;
Stets kehr' in Eurem Hause ein
Das allerschönste Wetter.

Der Mittwoch.

Ich, Mittwoch, gratuliere schön
Nach alter, deutscher Sitte:
Es möge stets nach Wunsche gehn
In Eures Hauses Mitte.
Und wenn der Herr Gemahl einmal
Mit Grillen sich muß plagen,
Dann sei das Weibchen gern bereit,
Sie von der Stirn zu jagen.

Der Donnerstag.

Der Donnerstag macht seinen Knix
Und will sein Wörtlein geben;
Es fahre nimmermehr der Blitz
In Euer Ehstandsleben.
Und käm' auch 'mal von ungefähr
Ein Donner in das Haus,
So treibe Eure Einigkeit
Und Liebe ihn hinaus.

Der Freitag.

Der Freitag folgt dem Donnerstag,
Und was er Euch will sagen,
Das mög' an Euch erfüllen sich
Bis in den fernsten Tagen.
Sei frei von aller Plackerei,
Von aller Stänk- und Zänkerei,
Und will die Eifersucht ins Haus,
So kehrt sie mit dem Besen aus.

Der Sonnabend.

Ich, Samstag, mache den Beschluß;
Ich wollt', ich könnt's erleben,
Daß Ihr den allerletzten Kuß
Erst dann Euch möget geben,
Wenn nach des Lebens Blütenmai
Die goldne Hochzeit ist vorbei.

Chor.

Schöne Zeit, schöne Zeit etc.


Glückwünsche zur Hochzeit


Mutter und Sohn

M.

(Eintretend; doch sogleich zur Tür hinausredend.)

Na Hanning kumm doch! Hanning kumm doch rinner! -

(Hinauslangend und den sich sträubenden Knaben mit sich ziehend.)

Wat hett man doch för Not towielen mit de Kinner!

S.

(Fast weinerlich.)

Wat sall ick äver hier mang all de välen Lüd'?!

M.

Recht artig fast Du sind! - Wat's dat för'n oll Gebrüd'!
Wat mägen wol de Lüd - wat mägen se wol denken!
Nu weß uck aartig; kumm, ick will Di uck wat schenken.

(An das Brautpaar tretend.)

Ick heft't wol dacht, dat ick up eenen Flach
Hüt Brut un Brüd'gam fünd - un dau ick jo mit eenen Schlag
Twee Fleegen schlaan - togliek de Burt et seggen
Wat mien Begehr, un uck den Brüdigam ant' Hart et leggen.
Ick will tum Frühjaahr naa de Stadt her tehn.
Un daarüm mi anjetzt naa eenen Deenst ümsehn.
De Hoofdeenst up'n Land' wad mi naa graad to schwer;
Ick will as Kööksch naa (Name der Stadt) werrer her. -
Doch kann ick, üm mi kort to faaten,

(Vielleicht weinerisch.)

Von minen Söhn, min Hanning goor nich laaten! -
Bloot so'n Deenst kann ick annehmen,
Wo sich de Herrschaft will bequemen
Mi un togliek uck Hannern uptonehmen.
Viellicht, so hew' ick dacht, künt beide Se inlüchten
Dat Se mit mi togliek uck mienen Hanner müchten;
He künn för Se bald dit un jenes jo bestelln; -
Un Abends künn he Tüften schelln. -

(Zum Bräutigam.)

Ick hew' togliek, daamit uck Se mi recht verstahn,
Mit Hanning noch'n ganz besunnern Plan:
He sall hier up de groote School. -
Nicht woohr, Se marken nu, Herr Dokter, wol
Wo ick dat meen; ick will Se just nich laaben;
Wo bäter, as bi Se, wir he wol upgehaaben!
De Jung hett ossige Talenten,
Ick will daarüm an em wat wenden. -
Se waarden sich, Herr Dokter, recht verfieren,
Wenn Se em hürten bochstavieren.
Dat Eenmaleens un de Geboten
Kann he upseggen as nah Noten. -
Wat he kör saub're Versch ut siene Fiebel kann
Se glöben't nich. - Mien Hanning segg', wo fängt dat doch noch an?
Toierst mit't A - daa wier't jo wol de Aap de kam,
Un mit dat B gliek achter em de Brüdigam!

S.

Der Affe gar possierlich ist ...

M.

(Einfallend.)

Ne, Ne!
Man gliek dat anner lewer mit de B!

S.

Dem Bräutgam hier auf diesem Stuhl ...

(Sich umwendend zur Mutter; wie erschreckt.)

Herrjees, wat hett he för'n Baart ümp't Muul! -

M.

I! Jung, plagt di denn rein de Dübel? -
So steht jo gaarnich in de Fiebel!
Maak, Hanning, dine Saak doch recht;
Noch maal datselbe upgeseggt! -

S.

Dem Bräutigam auf diesem Stuhl
Vor Allen seine Braut geful.

(Wendet sich wieder zur Mutter, die ihn etwas unsanft vor das Brautpaar schiebt.)

M.

I wat, mien Hanning, daar gaah stahn;
Segg' man dat anner up, dat mit de Haa'n;

S.

Der Hammer gibt gar harte Stöß;
Zwei Herzen sind sich schwerlich bös',
Die morgen wollen Hochzeit machen ...

M.

Ist't nich recht nüdlich, nich tum Lachen!! -
So Hanning, nu man ümmer wierer,
Du kannst jo noch so väle hübsche Lierer.

S.

Der Elefant ist ein gelehrig Tier,
Trinkt Kaffee, Wein ...

(Sich zur Mutter wendend.)

Ach Mutter, mi döss't so siehr!

M.

Dat is jo all werrer ganz verkiehrt;
Ick glöw', de Jung is all äverstudiert!
Ut Bosheit deht he dat nich; - Ne
He is unschüllig noch, upwossen mit dat lütte Teh.
He weet uck goor noch nicks von Tücken;
Ick glöw' he hett all ordentlich so de geliehrten Nücken.

(Besonders zur Braut.)

Se hebben't sülvst wol an dem Brüdigam verspürt
Wat so dat Sprichwurt seggt: "Geliehrt - verkiehrt." -
Re - ümmer un ewig in de Böker de Näsen
Dat gift na grad so'n - dwasses Wesen.
Nich waahr, Herr Dokter, wenn mien Hanning spreckt,
Süll man nich glöben, dat in em'n Dokter steckt?
Jaa, so'n Jung, so eenen klooken ...

S.

Du hest jo Mutter seggt, dat gew' hier hüt uck Kooken!

M.

So weß doch nich so unriemsch, - nich so ungezogen!
Süht nich den Jung so'n Docter, so'n Professer ut de Ogen?
Wat meenen Se, mi dücht de Iung ist't wiert,
Dat he noch väl studieren liert. -
Wenn Se, üm wat ick bäden hew, nu dohn,
So nehm ick uck verlew mit ganz geringen Lohn. -

Nu will ick noch mit Frölen Brut de Saaken,
Sogliek versöken avtomaaken:
Wenn Se sich. wie geseggt, daato bequemen
Mit minen Hannen mi in Deenst to nehmen,
So weerd ick Se as küuft'ge Fru
In allen Stücken willig sinn un tru.
Dag ut, Dag in blew ick bi minen Hanssen
Un ging' uck all min Daag nich mihr nah Danzen. -

Ick mag mi man nich ruter striken,
Süß künn ick wat vont Kaaken, Backen un derglieken,
Ick ut den Grund verstah, so veel vertelln,
Dat Se de Uhren süllen gelln.
Dat mi noch jedesmaal de Braaden,
Beter noch ümmer is geraden;
Dat mine Suppen nimmermihr aubrennen,
Dat will ick ganz un gor nich nennen. -

Ick will uck gor nich maal anführen,
Wat ick för Sorten Klüt weet antorühren. -
Un mine Fisch, die würden ierst Herr Doktern schmecken,
He würr sich alle Finger dornah lecken;
Nu gor von mine Budding un Pasteten,
Un wo de Leckerien süß noch heeten,
Von Prätzel un Nappkocken, sülwst von Biscuit.
Daa segg ick nicks: Se kreegen bloot Aptit. -

Bi alledem wad' ick im Nu
Wou't nödig is, to springen uck de junge Fru. -

Dat ick Bescheed weet mit de Arbeit in de Gaarden
Un uck verstaah, de Fremden uptowaarden,
Wenn Se Besök towielen kriegen,
Uck daavon will ick gänzlich schwiegen. -
Noch künn ick reden von dat Schüren,
Doch daavon mag de Herr villicht nich giern hüren.
Een Würtken noch: Min Köök mütt ümmer man so blitzen un so blinken.
Doch wierer segg ick nicks; denn Egenlob sall stinken.

Hett sich dat junge Poor de Saak recht äverleggt,
So wad mi tum Frühjohr noch woll Bescheed geseggt.
Nu kumm min jung - t'is Tiet, wi mütten nu to Nest,
Sünst seggn de Lüt, wie sünd nu all to lang hier west.





Zwei junge Mädchen

Freundinnen der Braut.

(Kranz und Blumen überreichend.)

Erste (mit einem Kranze).

Ich war schon munter, wie's begann zu tagen,
Ein Frühlingsmorgen ist zu lieblich schön,
Was sich der Wald erzählt und was die Blumen sagen,
Das kann man besser Alles dann verstehn.

Ich wollte Blumen mir zum Kranze pflücken,
Mir war das Herz so freudig und bewegt;
Denn mit dem Kranz wollt' eine Braut ich schmücken,
Für die mein Herz in treuer Liebe schlägt.

Die mir so teuer seit der Kindheit Tagen,
Die meiner Jugend Glück mit mir geteilt,
Und der ich heut' ein Lebewohl muß sagen,
Weil sie zur neuen Heimat mir enteilt.

Und alle Blumen, alle Blätter kamen,
Und drängten schmeichelnd sich an mich heran,
Und nannten leise flüsternd Deinen Namen,
Und sahen mich so freundlich bittend an:

"O, nimm uns mit und mach' Dich auf die Reise,
Bind' uns zum Kranze, bring' uns selbst der Braut;
Das Wandern liegt ja doch in Deiner Weise
Und alle Pfade sind Dir ja vertraut!"

Der Blumen Bitte hat mich leicht bewogen,
Mein sehnend Herz trieb mich zur Reise an,
Auch hat die Neugier mächtig mich gezogen,
Noch kenn' ich ja nicht Deinen künft'gen Mann.

Er scheint nicht abhold heitern Lebensfreuden,
Ein finst'rer Stubenhocker scheint er nicht,
Und Glück und Liebe Euch ja allen Beiden
So hell und freundlich aus den Augen spricht.

Nimm Dich in Acht, laß ihm nicht ganz die Zügel
Und sei mit Umsicht stets auf Deiner Hut,
Kapp' ihm mitunter tüchtig seine Flügel,
Das ist den Männern in der Regel gut.

Nur mußt Du einen milden Zepter führen,
Sonst ist es bald mit Deiner Herrschaft aus,
Mit Liebe mußt Du Deinen Mann regieren,
Zum Freudentempel machen ihm sein Haus.

Drum ist vor Eurer Zukunft mir nicht bange,
Sie leuchtet freundlich in der Hoffnung Schein,
Denn Dich, Du teure Freundin Kenn' ich lange,
Du wirst der Engel seines Hauses sein.

Zweite (mit einer schönen Rose).

Mit der Schwester im Geleite,
Zog auch ich aus ferner Weite
Heut zum Polterabend ein.
Daß ich Dir die Wünsche sage,
Die ich treu im Herzen trage,
Mit den Deinen im Verein.

Und nun bin ich hier am Orte,
Ach, - und habe keine Worte,
Stehe so verlegen da;
Denn es sind so viele Gäste,
Hier an Deinem Polterfeste,
Die mein Auge niemals sah.

Und, daß ich auch gar nichts habe, -
Nicht die kleinste Hochzeitsgabe, -
Glaub' nur, das betrübt mich sehr.
Lange sann ich wohl, und dachte
Was Dir heute Freude machte,
Aber Alles ging mir quer.

Sieh, da fand ich tief im Moose
Lieblich blühend, eine Rose,
Und ich brach sie mir vom Stiel.

(Zur Rose redend.)

"Rose, du der Liebe Zeichen,
"Dich will ich als Gabe reichen,
"Denn du sagst so innig viel.
"Morgen, mit der Myrte Zweigen
"Willst auch Du Dich lieblich zeigen
"Als des Kranzes schönste Zier;
"Nicht die Myrte grünend bliebe,
"Wenn sie wäre ohne Liebe,
"Darum Rose blühe ihr!"

(Zum Brautpaar gewandt.)

Blühe ewig Euch, ihr Beide,
Blühe Euch in Glück und Freude
Durch die ganze Lebenszeit.
Stets sich wieder neu entfaltend,
Immer treu die Farbe haltend,
Bis in alle Ewigkeit.






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