Hausknecht und Köchin

(Die Köchin, welche auch von einem Herrn in auffallendem Kostüm dargestellt werden kann, steht in der Nähe der Tür. Sie hält außer andern beliebigen Gegenständen eine Taube, welche künstlich nachgeahmt sein kann, in der Hand. Der Hausknecht steht neben ihr und will sie nicht weiter vorlassen.)

Hausknecht.

Jehn Sie, Charlotte, jeh'n Sie in die Küche
Und blamier'n Sie sich nich mit Poeterei,
Ziehn Sie die Silberfeier nich in's Lächerliche
Mit Ihre Feierheerds-Phantasei!

Köchin.

Lassen Sie mir, Hausknecht, zum Deibel!
Und rauben Sie mir nich den schönen Sinn -
Ick werde Furore machen ohne Zweibel
Mit meinen Vortrag als hellen'sche Zauberin.

Hausknecht.

Charlotte, tun Sie mich den einzigsten Jefallen,
Charlotte, sein Sie keen Teekessel nicht!
Sie kommen nich raußer aus meine Krallen;
Lassen Sie des mit des dämliche Gedicht!
Ick habe die Herrschaft, wie sich des gebührt,
Heute morjen mit kurze Worte jejratteliert.
Mögen die Jebildeten Kummedie machen,
Marschieren Sie, lassen Sie nich aus sich lachen!

Köchin.

Jeder Jefihlvolle, der mir jenauer kennt,
Schätzt mein dramatistisches Naturtalent.
Er freilich, ein Esel und weiter nichts!
Ich hinjejen bin selbst Verfasserin des Gedichts
Und will ooch die Vorträgerin desselben sind.

Hausknecht.

(Will ihr die Taube nehmen.)

Die Daube muß ick aber raus haben jeschwind!
Wer hat Ihnen erlobt, den Daubenboden zu besehn,
Und eene Daube heeßen mit sich jehn?
Es kommt ja uf meine Kappe, fehlt eine Daube,
Her, Allens, man immer her mit dem Raube!

Köchin.

Ich bitt' Ihnen um Jottes willen, lassen Sie mich das Verjnijen,
Die Daube un Allens, Se solien voch een Kitzken kriegen!

(Sie küßt ihn.)

Hausknecht.

Na denn mag's drum sind, Eenzige, Süße,
Ick aber bleibe bei Ihnen stehn,
Wie Sie sich rausreißen, det muß ick sehn,
Blamieren Sie sich aber, deun wasch ick in Unschuld meine Vorderfüße!

Köchin.

(Mit einer tiefen Verbeugung vor das Brautpaar tretend.)

Fünfundzwanzig schöne Lebensjahre
Sind in Ihrem Ehstand hingeflohn,
Heut' is Silberhochzeit -

Hausknecht.

Jott bewahre!
Alles dieses wissen wir ja schon!

Köchin.

Sind Sie still und lassen Sie mir reden!
Seht, ick komme her aus Griechenland,
Und die Wahrheit sag ick Einem Jeden,
Der dazu mir reichet seine Hand.

Jedes Menschen seine wahre Neugung
Les' ich ihm von's bloße Anjesicht,
Was man spricht aus reiner Überzeujung,
Das verkennt kein Deutscher niemals nicht!

Seht wie diese Taube war't Ihr immer,
Ihr jeliebten Zwei, der Sanftmut Bild,
Zwietracht oder Groll nur schied Euch nimmer
Eure Liebe war stets rein und mild.

Nachsichtsvoll behandelte sein Weibchen
Allezeit der Silberbräutigam.
Liebevoll und sanft wie dieses Täubchen
War dajejen immer die Madam!

Hausknecht.

Des ist keene Kunst! Die Wahrheit sagen
Hat man vor sich die Verjangenheit -
Aber derfte man vielleicht jetzt fragen
Wie et steht nu mit de künft'ge Zeit?

Ob die Zukunft wird mit jleichem Jlicke
Wie bishero lohnen ihre Treu.
Daß ihr Herz in jedem Oogenblicke
Sich des Lebens und der Welt erfreu'n?

Köchin.

Unsichtbar, jleich wie mit Taubenschwingen,
Breitet sich ein holder Genius aus,
Euch mit Lieb' auch ferner zu umschlingen,
Und der Friede jeht nich aus dem Haus.

Wandelt weiter nur im Silberglanze
Wie bisher, in Lieb' und Treu' vereint,
Seid gewiß, daß mit dem goldnen Kranze
Hymen noch vor Eurem Blick erscheint.

Hausknecht.

(Gerührt.)

Lotte, 's bleibt beim Alten mit uns Beeden,
Stehn wir fest uf unserm Freundschaftsfuß.
Lotte, nee, Sie können jottvoll reden,

(Weinend.)

Un ick bin jerührt wie Appelmuß!

Alles Jute, wat wir wünschen dhaten,
Möcht's dem Silberpaar erfüllen sich! -

Köchin.

War doch Allens nich janz jut geraten -

Beide.

Darum heute keene Feindschaft nich!


Glückwünsche zur silbernen Hochzeit


To'n sülbern Pulterabend

Verloopen sünd nu fiefuntwintig Jahr,
De "sülbern Pulterabend" is nu dar
For Herr N. N. (Name des Bräutigams) un for sien leebe Froo!
Drum segent Gott den schönen Ehebund
Un ook de glückliche Vermählungsstund',
Un wi gewt unsen Segen ook darto.

Wie Mancher mutt dütt groote Glück entbehren,
Dat deit uns oftmals de Erfahrung lehrn,
Wie oftmals ward de Ehstand plötzlich stöhrt;
Doch hier steit hüüt en hochverehrtes Paar
Vergnögt noch wie vor fiefuntwintig Jahr;
Keen Mißverständniß het jem je beröhrt.

Nehmt blos mal an. in fiefuntwintig Jahr,
Da kennt de Froo den Mann all op'n Haar,
Wiet in de Ferne hört se all sien Tritt;
Will he alleen mal op'n Juchhei gahn,
Denn sütt man ehr gliek fiz un fertig stahn,
Denn seggt se so: "Mien Junge, ick will mit!"

Verdenken kann man dat ook nich de Froo
Denn wenn de Hoos twei is, denn heet et so:
"Mien sööte Deern, de mußt du wedder neihn."
Un nu nehmt an, bi düsse dühre Tied,
Dar kann de Froo, bi alle Möh un Fliet,
Kuum mit ehr Wochgeld noch den Huusstand drein.

Doch dütt is alles blos noch Höönerkram,
Lewt man fideel in Ruh un Freed' tosam,
Denn is de Ehestand een Paradies.
Et lewt ja ook dütt edle Ehepaar
Vergnögt un eenig fiefuntwintig Jahr,
Drum wünsch' wi jem den höchsten Segenspries.

Nimmt man de Saak mal richtig so wie so,
In fiefuntwintig Jahr mit eene Froo
Sick to behelpen is forwahr keen Spaß!
Wenn man noch kunn intwischen dann un wann
Sick schaffen mal en frische noch mit an,
Denn wör et noch en lütten netten Fraaß.

Doch dütt is eenmal ganz un gar keen Mood,
Drum wölt wi denn so recht mit kohlem Bloot
Mit eene Froo uns bannig amuseern; -
So hett denn ook Herr N. N. (Name des Bräutigams) un siene Froo
All fiefuntwintig Jahr vergnögt brocht to,
Drum wölt wi jem recht fründlich gratuleern.

Et lebe hoch dat edle Ehepaar!
De so tofreeden fiefuntwintig Jahr
Un ook so glücklich lewt as Mann un Froo!
Hewt wi noch mal so'n fiefuntwintig Jahr
Recht glücklich sehn dütt brave Ehepaar,
Denn gröhlt wi: "Golln Hochtied, Vivat hoch!"






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