Ein Bergmann

(Im Bergmannskostüm, mit der kleinen Laterne an der Mütze. Er schenkt ein Stück Gold, das heißt, ein mit Goldpapier überklebtes Pappgehäuse, in welchem das Geschenk enthalten ist.)

Glück auf! Glück auf! tönt unser Gruß,
Beim matten Kerzenschimmer;
Und mit "Glück auf!" setz' ich den Fuß
Auch heut' in dieses Zimmer.
"Glück auf!" schallt's heut' als Losungswort,
Von Mund zu Munde fort und fort.

Es steigt der Bergmann in den Schoß
Der lieben Muttererde,
Er stellt mit frohem Sinne bloß
Sich jeglicher Beschwerde,
Zu fördern an den lichten Tag
Was unten tief verborgen lag.

Da liegt im dunklen Erdenschacht,
In Quadern und in Adern,
Das Erz, um dessen stete Macht
Die Menschenkinder hadern.
Den Bergmann aber läßt es kalt
In seinem finstren Erdenspalt.

Es reizt ihn nicht des Goldes Schein,
Und nicht des Gilbers Schimmer;
Er steigt hinab, Jahr aus, Jahr ein,
Und blickt zufrieden immer.
Er hat bei seiner stillen Art
Ein Herz im Busen sich bewahrt.

Heut zog's mit unbekannter Macht
Mich her zu Euch, Ihr Lieben.
Doch hab' zuvor ich noch dem Schacht

(Zeigt den Goldklumpen.)

Dies Stückchen abgetrieben.
Der Berggeist rief mir nach, ganz laut:
"Du Hans, empfiehl mich doch der Braut!

Und präge es dem Liebespaar
Recht ernstlich ins Gedächtnis:
Es seien Gold und Silber zwar
Ein artiges Vermächtnis;
Doch Frohsinn und Zufriedenheit
Schätz höher ich zu jeder Zeit."

Bei Manchem ist die Liebe gleich
Quecksilber, flüchtig immer;
Euch mache sie für's Leben reich
Mit ihrem heitern Schimmer.
Und wie ein ewig reicher Schacht
Sei unerschöpflich ihre Macht!

Ihr geht zum Ehestande ein;
Da wünsch' ich wohl zu fahren.
Ach, das wird eine Freude sein!
Nach fünfundzwanzig Jahren
Erblicken wir, im schönsten Glanz,
Geschmückt Euch mit dem Silberkranz.

Und sind Euch fünfzig Jahr' entrollt
In Heiterkeit und Liebe,
Dann bring' ich Euch den Kranz von Gold
Aus meinem Berggetriebe.
Jetzt ruf ich Eurem Lebenslauf
Noch einmal fröhlich zu "Glück auf!"

(Überreicht der Braut das Geschenk und empfiehlt sich.)


Hochzeit Glückwunsch


Ein Postillon

(Die Kostümierung ist bekannt. Ehe er eintritt schmettert er eine Fanfare aus seinem Horn und knallt einige Male mit der Peitsche.)

Entschuldigen Sie, ich hörte so eben,
Es soll hier ein Herr und eine Dame sein,
Die wollen, so sagt man, eine Reise durch's Leben
Mit 'nander machen - drum find' ich mich ein.

Das heißt, ich wollt' sie nur unterrichten,
Wie man im Leben am Besten fährt!
Ganz leicht zu kutschieren ist das mitnichten,
Von Umwerfen hat man schon Vieles gehört.

Man findet nicht immer ganz glatte Geleise,
Es kommen Moräste und Löcher gar tief;
Drauf los zu fahren, das wäre nicht weise,
Weil man Gefahr mit dem Achs'brechen lief.

Drum brauchet vor Allen die Vorsicht als Rosse,
Als Schwager setzt die Geduld auf den Bock,
Der Jähzorn, der Eigensinn, samt ihrem Trosse,
Die jagen mit Euch über Stock und Block.

Sucht, wenn es nur angeht, die große Straße,
Und vor den Verirrungen hütet Euch,
Sonst tanzen die Irrlichter Euch auf der Nase,
Und führen in Sumpf und Moor zugleich.

Es ist auch das Wetter nicht immer heiter,
In Stürmen und Nebeln verliert man den Steg;
Dann brauchet die Liebe als Führer und Leiter,
Sie führt Euch zurück auf den richtigen Weg.

Als Reisegesellschaft finden mitunter,
Sich sogenannte "Hausfreunde" ein;
Man findet sie anfangs recht lieb und munter,
Und möchte von ihnen getrennt nie sein.

Bald lernt man sie kennen von anderer Seite,
Sie leckern und schleckern, schmarotzen schön;
Drum besser, man hält sich derartige Leute
Vom Halse - Ihr werdet mich schon verstehn.

Auch sonstige blinde Passagiere:
Herr Schmoller, Herr Zänker, Herr Haberecht,
Wo die sich nur zeigen, da schließet die Türe,
Denn ihre Gesellschaft ist gar zu schlecht.

Nun setzt Euch hinein in den Ehstands-Wagen,

(Zur Braut heimlich tuend.)

Und halten Sie immer dem Bräutigam,
Damit er nicht über den Strang kann schlagen,
Ich rat' es - ein wenig die Zügel stramm.

(Zum Bräutigam.)

Und Sie, junger Ehemann, bleiben Sie munter,
Käm' selbst die allerholprigste Straß',
Und wollt' Sie der Mißmut erfassen mitunter,
So nehmen das Horn Sie und blasen ihm was.

(Er überreicht ihm das Horn, in dessen überklebter Schallöffnung das Geschenk enthalten ist.)

Jetzt muß ich in der Eile weiter fahren,
Ich hielt zu lange mich auf hier schon.
Wir sehen uns nach fünfundzwanzig Jahren
Wohl wieder auf der Silberstation.





Eine Bandjüdin

(Eine Bandschachtel tragend.)
Mit einem gestickten Bande.
(Ruft in das Zimmer hinein.)

Allerhand Band! allerhand Band!
'S ist eppes Rores aus Engelland!

(Sich verwundert umschauend.)

Mei! wie geschieht mer? Wos is gepessiert? -
Hier is doch gewaltig illeminiert! -
Do sitzen sau zierlich geputzte Gäste,
As ging es zum Lauberhütten-Feste.
Do hinten, do saih ich ä Pärchen sau niedlich;
Doch riechts hier nach Barches recht appetitlich.
Dos leift dorch einander, dos schmuset un lacht,
As würd' hier gefeiert de lange Nacht. -
Wos für ein Geseires! Wos süll denn dos heißen? -
Wos tün se do draußen de Töppe zerschmeißen? -
Gott's Wunder! Nu heb' ich's! Es fallt mer doch ein:
Es süll hier doch morgen 'ne Hochzeit sein. -
Do kümm ich just recht; sau wohr ich süll leben!
Es wird doch hier eppes zu handeln geben.

(Die Bandschachtel öffnend, zu der Gesellschaft.)

Nu, kaafen Se, kaafens! De Woore is schain!
Se hoben ihr Lebtog sau wos nich gesaihn! -
Ich hobe hier Bänder von Flor un von Tülle;
Man erkennt de Fainheit doch ohne Brille.
Betrachtens' de Farben, - de Appretur, -
De Blümches, - 's is alles reene Natur. -
Un wohlfeel, spottwohlfeel verkaafe ich haite!
Es handelt Se kaner von unsere Laite
Sau gut as de Dina; Se kennen mir's globen! -
Besaihn Se de Woore! Wos wollen Se hoben? -
Wos staihn Se? - Wos lachen's? - Nü, machen Se fix! -
Wos bieten Se? - Waih geschrieen! - Gor nix? -
Gibts hier nix zu schachern, denn pack' ich nich aus
Un spaziere ganz sachtken widder nach Haus. -

(Ein gesticktes Tuch hervorziehend.)

Doch will ich vorher noch zum Angedenken
Dem Breitchen dos klaine Restchen hier schenken.

(Zur Braut.)

Do nehmen Se 's hin aus meiner Hand!
Es süll doch bedeuten ä Freundschafts-Band. -
Mer sein ja nischt etwa aus Paulen un Sachsen,
Mer sein doch zusammen ufgewachsen;
Mer hoben zusammen gescherzt un gelacht,
Un manchen graußen Barbulum gemacht.
Mer woren verbunden sau eng, - zum Exempel -
As de Syrubs (Seraphe) im Salomonischen Tempel. -
Drum nehmen Se dieses Bandche hin!
Und beholten Se immer fraindlich im Sinn
De Dina, de Se schaun lange gekennt,
Un de Se zuweilen gor Fraindin genennt.

(Zum Bräutigam.)
(Eine bunte Schlafmütze hervorziehend.)
Herr Braidigam, ich hob aach an Se gedacht,
Un Ihnen eppes Schaines mitgebracht.

Ä Mitzche zum Schlofen; se is doch sau bunt,
Gerod' as ä scheckiger Hühnerhund
Sau ä Dingelche is ä rores Stück,
Denn Schlofmitzen machen überall Glück! -
Wenns Frauchen in Zukunft mol kibbelt und kabbelt
Un Se de Ohren voll brummelt un babbelt,
Un noch im Hausstand fällt eppes vor,
Wos inkommodieret ä zartes Ohr, -
Dann ziehn Se ä sau übers Köppel de Mitz,

(Ihm schnell die Schlafmütze über die Ohren ziehend, und dann im Abgehen zu der Gesellschaft sprechend.)

Nischt wohr, des is doch ä fainer Witz? -






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