Die Gärtnerin

(Mit einem Blumenkranze.)

Vergönne mir, zum Angedenken
An dieses Tages Lustgewinn,
Dich, wertes Paar, als Gärtnerin
Mit einem Sträußchen zu beschenken,
Das duftreich Alles in sich schließt,
Was, angeweht vom Himmelsfrieden,
In zarter Anmut schon hienieden
Der höhern Tugend Sinnbild ist!

Das Wort enteilt mit Flügelschnelle;
Lebend'ger spricht der Blumenstrauß
In seiner muntern Farbenhelle
Des Herzens Wunsch und Hoffnung aus.

Aus Myrtengrün seht Ihr erblühen
Der treuen Liebe heilgen Bund;
Es tut mit freudigem Erglühen
Euch Lust und Glück die Rose kund.
Die Zukunft, ungetrübt von Leiden,
Erschaut Ihr in der Liebe Glanz;
Den Blick auf häuslich stille Freuden
Eröffnet Euch der Veilchenkranz.
Es wecken die Aurikelsterne
Bescheid'nen Mut, zufried'nen Sinn,
Und auf Gedanken nach der Ferne
Lenkt das Vergißmeinnicht Euch hin.

So nehmt denn hin als Liebeszeichen,
Was heut' Euch festlich darzureichen
Von mir daheim beschlossen ward;
Und Euern Lebenspfad zu zieren,
Gebrech' es beim Botanisieren
Euch nie an Blumen solcher Art.

Für Euch, auf heiterm Lenzgefilde,
Ersprieß', im muntern Zeitentanz,
Noch einst, wie jetzt, mit Zugendmilde
Beim Myrtenzweig der Rosenkranz!
Des höchsten Gärtners Huld und Gnade
Eröffne mild Euch Beiden hier
Ein immer blühendes Revier,
Und ebne Eures Wandels Pfade
Mit Hark und Spaten für und für!
Er pflanze nach der Läng' und Quere
Euch Freudenblumen bis ans Grab,
Und schneide mit der Gartenschere
Jedweden Dorn des Kummers ab.
Und welkt Ihr selbst dereinst auf Erden,
So nehm' er, nach vollbrachtem Lauf,
Um Pflanzen höh'rer Art zu werden,
Mit freundlich lächelnden Gebärden
Euch in sein himmlisch Treibhaus auf!


hochzeits grüße


Ein Nußhändler

(Er hat ein Körbchen mit Wal-, Lambarts- und zwei Kokosnüssen. Die letzteren können Attrappen sein und Geschenke enthalten.)

Geehrtes Paar, ich bin beflissen,
Sie zu versehen mit allerhand Nüssen;
Doch gibt es auch solche, wie Sie wissen,
Wo sich schon Mancher die Zähn' ausgebissen.
Haben Sie morgen abgelegt Ihre Gelöbnisse,
Treten Sie in ganz neue Verhältnisse,
Dann wechseln Sie nach Belieben Küsse,
Und sonst noch andre Geheimnisse.
Das bleiben für Fremde Verborgnisse,
Und wir hegen auch keine Besorgnisse,
Daß Ihre geheimen Verstecknisse
Irgend enthalten welche Schrecknisse.
Befriedigen Sie alle Ihre Bedürfnisse,
Aber fliehen sie stets die Zerwürfnisse;
Denn ich kenne sehr viele Gleichnisse,
Und habe darüber die besten Zeugnisse,
Daß durch solche Zerwürfnisse,
Stocken sehr bald die Erwerbnisse,
Und Beschwernisse und andre Verderbnisse
Werden zuletzt gar Bedürfnisse.
Nein, angenehme Erregnisse,
Das sind die besten Begegnisse.
Und kommen auch mal kleine Hindernisse,
So macht man sich keine Kümmernisse,
Sondern hat nur der Liebe Begehrnisse,
Und die machen uns keine Beschwernisse.
Denn die ehelichen Bekenntnisse
Und stillen Kammergeständnisse,
Die würzt man mit süßen Zuckerküssen,
Wie selbst die ärgsten Mucker wissen.
Legen Sie Ihre Ersparnisse
Ja in sichere Bewahrnisse,
Sonst werden sie Ihnen von Dieben entrissen.
Allein ich merk', ich hab' in den Nüssen
Mich selber so ganz und gar verbissen,
Daß ich kaum noch werde wissen,
Wo mir der Faden ist abgerissen.
Ich wünsch' Ihnen die schönsten Erlebnisse,
Und daß keine Ihrer Bestrebnisse,
Gehören unter die Vergebnisse.
Ich bringe Ihnen hier zum Jokus diese
Wal-, Lambart- und auch zwei Kokosnüsse.
Sie werden in den ehelichen Verhältnissen
Noch manches Nüßchen knacken müssen,
Doch zeigen Sie Sich nie verbissen,
Sondern nehmen Sie sich's zu Gewissen:
Es ist keine Nuß so hart auf Erden,
Die durch Mut und Kraft nicht geknackt könnte werden.


Eine Gärtnerin

(Künstliche Blumen überreichend, in Ermangelung natürlicher.)

Hat auch des Herbstes Hauch die Blüten
Des Sommers alle rings geknickt:
Ich komm' Euch Blumen doch zu bieten,
Die Freundschaft still für Euch gepflückt;
In ihres Gartens Frühlingsluft,
Erblühten sie voll Farb' und Duft.

Ich durfte sie zum Strauß' Euch binden;
O laßt von mir, der Gärtnerin,
Euch auch den Sinn der Blumen künden,
Und blickt recht freundlich auf mich hin.
In Blumen einfach, klar und mild
Liegt Eurer künft'gen Tage Bild.

Die rote, halb erblühte Rose,
Den Kelch von süßem Duft erfüllt,
Sie ist, verhüllt vom grünen Moose,
Der wahren Liebe holdes Bild;
Nicht Dornen hat sie, gibt nicht Schmerzen!
Euch blüht sie rein in Eurem Herzen.

Orangenblüte mag sich kleiden
Nur in der weißen Farbe Licht:
So hüllt in Dämmerung bescheiden
Die Freundschaft sich und prahlet nicht,
Und teilt des Freundes Lust und Wehen;
Sie mög' Euch stets zur Seite stehen!

Und hier die Aster! - Sie erblühet
Uns als der Treue wahres Bild;
Wenn schon des Lenzes Rose fliehet,
Erblüht die Aster still und mild;
Ihr Kelch den Sternen gleich entzückt,
Hat auch der Herbst uns angeblickt.

Ein Fingerhütchen glänzt im Strauße -
Kennst Du, o Braut, des Blümchens Sinn? -
Pfleg' immer treu in Deinem Hause
Die Häuslichkeit als Priesterin;
Denn wirst Du Dich mit ihr verbinden,
Wirst Du Dein Glück Dir dauernd gründen.

Maiglöckchen voller Frühlingstöne
In Haus und Herz Euch jubelnd zieht!
O pflegt es, daß in selt'ner Schöne
Euch bis zum Herbst der Frühling blüht;
Daß, ob Ihr Jahre lang vereint,
Ihr doch Euch neu und lieb' erscheint.

Nun nehmt die Blumen! diese Ranke
Voll Hoffnung hab' ich eingereiht,
Und dies war dabei mein Gedanke:
Ein jeder Wunsch, Euch heut geweiht,
Er mög', erfüllt von Gott, Euer Leben
Mit reichem Liebesgruß durchweben!






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